Meine Frage gliedert sich in mehrere Teile:
1.
Was macht ihr, wenn ihr ein Garn mit einem oder mehreren Knoten im Knäuel erworben habt?
a) zähneknirschend das Garn verarbeiten?
b) Im Blog andere Strickende darauf hinweisen und die Herstellerfirma verfluchen?
c) Beim Laden/ Onlineshop Beschwerde einreichen und ggf, Ersatz einfordern?
d) Direkt an die Herstellerfirma schreiben, mailen, telefonieren?
e) eine Kombination aus mehreren Antworten?
2.
Wie geht ihr mit den Knoten um - bzw. wie verarbeitet ihr generell Knäuelanfang und -ende?
a) Knoten aufknüppern oder abschneiden und die Enden vernähen?
b) Knoten lassen und irgendwie mitstricken?
c) Knoten aufmachen und selbst bombenfest verknoten, dann mitstricken?
Herzlichen Dank an Michaela für die heutige Frage!
Meine Lösung ist keine der Genannten: Sie ist kurz und präzise, wohl durchdacht und brillant formuliert. Sie lautet: Kommt drauf an.
Wenn ich ein Farbverlaufsgarn habe, dessen Farbverlauf mit einem Knoten abbricht und das Muster rumdreht, benutze ich die ausgewähltesten mir bekannten Schimpfwörter und wickle das Garn um. Wenn das dreimal vorkommt, nehme ich den Krempel und gehe in den Laden und benutze gemeinsam mit der Händlerin die uns beiden bekannten ausgewähltesten Schimpfwörter. Wenn ich einen Knoten in einem einfarbigen Garn habe, der am Vorderteil auftritt, benutze ich weniger ausgewählte Schimpfwörter und webe halt zwei weitere Garnenden ein, nachdem ich den Knoten abgeschnitten habe. Wenn das Ganze auf der Unterseite eines Ärmels entsteht, kratzt mich das nicht. Also überhaupt nicht, es sei denn, das Ding löst sich auf, dann sind wir wieder bei interessanten Teilen wahlweise deutscher oder englischer Sprache (ich liebe "sticklebags", weil man das so schön ausspucken kann).
Handarbeitslehrerinnentraumatisiert mag ich überhaupt keine Knoten, es sei denn, ich nähe Knöpfe an, da brauche ich sie. Sonst spielen Knoten in meinem Handarbeitsleben keine Rolle, ich vernähe die Fäden mindestens nadellang oder webe sie beim Stricken direkt ein (hab ich grade bei Beate gelernt und finds großartig). Und mir ist noch nie etwas aufgegangen, insofern mache ich das doch einfach weiter.
Das einzige, was ich wirklich ausgesprochen selten mache, ist reklamieren. Ich glaube, das würde ich nur bei Garnen machen, die mich einen Haufen Kohle gekostet haben, vor Knoten strotzen und sich dann noch schrecklich verstricken lassen und wie die Unterseite eines Dackels nach Schlammspaziergang aussehen. Hatte ich noch nie und die Wahrscheinlichkeit ist auch recht übersichtlich, hoffe ich, ich wähle selten Dackelunterseitenschlammfarben. Ich hab nur einmal reklamiert, als meine Knitpro Dinger zu schnell kaputt gingen. Die Reklamation war nicht erfolgreich, aber der Service eines Online-Ladens brillant (ich berichtete). Da habe ich eigentlich meistens irgendwie Glück und muss mich nicht aufregen.
Keinesfalls, also niemals (mit Ausnahme eines Ladens in Frankfurt, der wirklich bescheidenen Service bot), beschwere ich mich über den Blog, solange die entsprechende Firma nicht erfahren hat, dass und warum ich sauer bin, und entsprechend auch keine Gelegenheit zur Klarstellung oder Heilung des Verfahrens hatte. Wobei, auch das war keine Ausnahme, diese Firma wusste sehr genau, dass ich sauer war, ähem. Jedenfalls widerspricht sowas meinem Verständnis der UN-Charta der Menschenrechte. Das wäre, als würde jemand mir hintenrum eins reindrücken, während er oder sie vornerum so tut, als wäre alles in Ordnung. Das ist wirklich nicht mein Ding, deshalb nenne ich Firmen nicht, sondern beschwere mich lautstark ohne Namensnennung im Blog. Ich bin Gottseidank alt genug, um zu wissen, dass ich nicht der Nabel der Welt bin, dass es viele Wege nach Rom gibt, ein paar davon richtig sind und ich in der Regel einen davon kenne.
2 Mützen für den Winter in Chicago
vor 1 Tag
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