Babyklamotten sind immer ein bisschen schwierig, finde ich. Die Proportionen der Wurzelchen passen immer nicht gescheit zur eigenen Vorstellung, was meist darin endet, dass Mützchen - ähm halt Mütz
chen sind und nicht auf den Kopf passen, die Ausschnitte von Pullovern unglaublich groß sein müssen, dass der große Kopf da durch passt, oder halt irgendwas anderes nicht stimmt.
Deshalb bin ich immer gern eher auf der sicheren Seite: Keine Pullover, sondern Jacken, Socken, die mitwachsen, Babydecken statt zu ausgefeilter Strampler, die schnell zu klein werden. Meine drei sicheren Varianten habe ich alle schon mit gutem Erfolg und sehr gerne gestrickt.
Clothes for babies are a bit tricky. The proportions of the kiddies don't fit my imagination, which usually ends in little hats - well, little hats not fitting on a baby's head. The necks of baby pullovers have to be absurdly wide for the head to fit through. There are other things that just aren't right.
So I like to be on the safe side: no pullovers, but instead cardigans. Socks, which grow with the baby, baby blankets instead of pants, which will be too small in no time. I've knitted those three safe items with good success and very happily quite often now.
1. Babyjacke: Eindeutig meine Nummer 1 ist das Baby Surprise Jacket von Elisabeth Zimmermann. Das Teil ist großartig. Sieht schön aus, hat genau die richtigen Proportionen (mit einer Ausnahme, dazu gleich) und passt sich wunderbar auch einem Windelhintern an. Hat schöne Variationsmöglichkeiten und lässt sich auch in größeren Größen problemlos stricken.
Die Jacke wurde ungefähr in den 1950er Jahren von Elisabeth Zimmermann erfunden. Das Ding strickt sich wie eine Art verrücktem Freeform-Lappen. Zwei Nähte zusammengenäht und das Wurzel hat eine großartige Jacke. Der Kniff ist, sich exakt an die Anleitung zu halten. Man sitzt da, nadelt vor sich hin, denkt sich, das kann nicht funktionieren, kettet ab, legts in die richtige Form und weiß, das Vertrauen in Frau Zimmermann war richtig. Erhältlich ist die Anleitung für das gute Stück in deutsch
hier bei Tichiro. Zweieinhalb Euronen, die sich lohnen.
An meiner Jacke auf dem Bild sieht man, dass die Ärmel ein Bündchen bekommen haben. Das liegt daran, dass die in der Urform etwas kurz sind. Für den Sommer ist das fein, aber im Winter hat man doch gerne lange Ärmel. Da lohnt es sich, nach dem Zusammennähen noch ein Bündchen dranzustricken.
Und noch ein Tipp: Ich habe auch die Erwachsenenversion gestrickt (ich glaube, die gibt es nicht in Deutsch). Das ist eine ganz andere Nummer als das Baby Jacket. Letzteres stricke ich an einem Abend (okay, ich stricke schnell, aber auch andere kriegen das problemlos in sehr kurzer Zeit hin), die Erwachsenenversion in meiner Größe hat mich unendlich lange Zeit gekostet. Nicht allein deshalb, weil das Ding einfach groß ist, sondern weil es kraus rechte Reihen in geradezu unanständiger Maschenzahl erfordert. Meine mit 3,5mm Nadeln gestrickte Jacke hatte zwischenzeitlich über 400 Maschen. Und die dann Reihe um Reihe um Reihe in rechts, das gibt entweder tranceähnliche Zustände oder Pocken auf der Seele. Das Endprodukt mag ich sehr, der Weg dorthin war sehr steinig.
1. Baby cardigan: My number 1 pattern in this category is the Baby Surprise Jacket by Elizabeth Zimmermann. This is gorgeous! It looks beautiful, has (with one exception, more of this later) exactly the right proportions and fits wonderfully around the diapers. There are nice variations possible and it not only comes in the baby size but can also by made in bigger sizes.
The cardigan was invented by Elizabeth Zimmermann in the fifties of the previous century. Knitting it you seem to produce some weird freeform rag. Then you sow two seams and your little darling has a beautiful jacket. I'll give you the foolproof trick for this: Stick exactly to the pattern, don't try anything out of the way. You will sit there with yarn and needles and you will be sure, this won't do at all. Then you'll fold it in the right way and you get the reward for trusting this nice lady. You can get the pattern at Schoolhousepress (just click the "Knit on" symbol at the top of the right column). It's worth buying, I promise.
My addition: My cardigan shows that I did additional ribbing at the sleeves. These are a bit too short in the traditional version. That works fine in summer, in winter you would want to have them a bit longer.
Another hint: I've also knitted the adult version of the thing. This is a whole other matter. I'm knitting a baby jacket in an evening (well, I'm a fast knitter, but still any person may do it in a twinkling), the adult version in my size took me endlessly. It is not just big, but these garterstitch rows have obscenely large nummers of stitches. In my case with 3.5mm needles there were in some parts more than 400 stitches. And you knit rows and rows and rows with no purling in sight. This gives you either something like a trance or pockmarks on the soul. I like the result, to get there was a long and hard road.
2. Socken: Damit Socken mitwachsen können, braucht es dreierlei: keine Ferse, ein Muster, das sich zusammenzieht und weitet und eine runde Zehenabnahme. Dann beult sich keine Ferse aus und der Fuß passt länger in die Socke. Erreicht wird das mit zwei Kniffen: Für die Spitze nimmt man eine Sternabnahme und die Socke wird gesamt in Spiralmuster gestrickt. Das ist ganz einfach:
Maschenzahl teilbar durch sechs.
Runde 1-4: 3re, 3 li, wiederholen
Runde 5-8: 1li, 3re, 2 li, wiederholen
Runde 9-12: 2li, 3re, 1li, wiederholen
Runde 13-16: 3li, 3re, wiederholen
Runde 17-20: 1re, 3li, 2re, wiederholen
Runde 21-24: 2re, 3li, 1re, wiederholen
Diese 24 Reihen immer wiederholen. Damit kriegt man ein Bündchenmuster, das sich wie eine Spirale um die Socke zieht, daher der Name Spiralsocken. Naja, und das strickt man dann so lange, wie man möchte (oder Lust hat) und dann gibts die Sternabnahme:
Die gesamte Maschenzahl durch 6 teilen, dann an den sechs Stellen jeweils zwei rechts zusammenstricken (die Spitze mache ich immer in glatt rechts, weil irgendwann das Muster nicht aufgeht). Dann so viele Runden stricken, wie Maschen zwischen den Abnahmen sind. Also wenn ich beispielsweise 36 Maschen habe, nehme ich an 6 Stellen ab, zwischen den Abnahmen habe ich vier Maschen, also stricke ich vier Reihen. Dann die Abnahme wiederholen. Da habe ich dann nur noch drei Maschen zwischen den Abnahmen, also stricke ich drei Reihen. Und das so lange, bis noch sechs Maschen auf der Nadel sind, dann die mit einem Faden zusammenziehen, Socke fertig.
Einfaches Rezept, das mitwächst. Diese Socke ist die erste, die ein Kind alleine anziehen kann, weil es nicht auf die Ferse achten muss.
2. Socks: For socks that grow you need three things: no heel, a pattern that widens and a toe decrease, which doesn't form the toes. These together make the sock lasting quite some time. You achieve this with two tricks: For the toe you'll use a round toe and the sock is knitted in a spiral pattern. That's quite simple:
Number of stitches divisable by six
Round 1-4: k3 p3 repeat
Runde 5-8: p1, k3, p2, repeat
Runde 9-12: p2, k3, p1 repeat
Runde 13-16: p3, k3, repeat
Runde 17-20: k1, p3, k2, repeat
Runde 21-24: k2, p3, k1, repeat
Repeat those 24 rows. This forms a ribbing pattern, which forms a spiral around the sock, that's why they're called spiral socks, Well you repeat as long as you like and then you do the toe decrease. In German we call it the star decrease, I don't know the English term for it.
Divide the total stitch number by six and k2tog six times at those points (the toe is knitted in stockinette stitch, at least I do). Then you knit as many rows as are stitches between the decreases. I'll give you an example:
You have a total of 36 stitches, divided by six makes 6. So you knit 4, k2tog, k4, k2tog and so on. Between the k2tog there are 4 stitches, so you knit 4 rows.
Then you repeat the decrease, k3, k2tog, k3, k2tog … Then you knit 3 rows.
You repeat this until there are six stitches left. Cut the yarn, thread it to the remaining stitches, pull them together, darn the end in, sock done.
Some easy recipe which grows. This sock will be the first a toddler will be able to put on by itself, simply because there is no heel.
3. Babydecke: Babydecken sind sehr schön und praktisch endlos in ihren Möglichkeiten. Man kann sie als Patchwork stricken, als einfaches Waffelmuster, als sehr ausgefeiltes Lochmuster oder einfach als völlig verrücktes Teil. Ich habe Spinnweben gesehen, Blumen, verrückte Formen, auch diese Illusionsmuster, die aussehen, als wären sie ein Unfall, bis man von der Seite aus sieht, dass da eine Figur drin ist, Bär oder sowas.
Für die Größe scheint es, die ideale Größe ist irgendwas um 120x140, für ganz kleine Wurzelchen darfs auch etwas kleiner sein. Mein Lieblingsteil ist eine Decke, die ganz einfach gestrickt ist und auf die ich ein bisschen Spielzeug genäht habe, damit das Kind was zum Greifen und Angucken hat.
Dazu einfach ein in der Größe passendes Stück kraus rechts stricken, drumrum einen schönen Rand, dann kleine Autos, Bonbons oder sonstwas häkeln, stricken oder klöppeln und so fest draufnähen, dass das Kind das selbst mit Zähnen nicht abgebissen kriegt.
Auch mag ich sowas wie diese verrückt geformte Decke. Das sieht zwar etwas schräg aus und man hat beim Stricken zwischendurch das Gefühl, blind zu werden, aber am Ende macht das wirklich ein feines Stück. Diese Decke ist übrigens auch ganz einfach: Schlicht eine exorbitant große Maschenzahl anschlagen (entsprechend Maschenprobe für 4x120cm), die durch vier teilbar ist. Dann erst ein paar Reihen kraus rechts stricken (die würde ich hin und her stricken und hinterher zusammennähen, weil 600 linke Maschen jede 2. Reihe sowas wie Körperverletzung ist) und danach glatt rechts weiterarbeiten. Dabei in jeder Reihe immer an derselben Stelle 2 rechts zusammenstricken. Das Teil wird ein Quadrat, ich hab keine Ahnung, wie man das von außen nach innen als Rechteck strickt. Man kanns auch umgekehrt machen (4 Maschen anschlagen und in jeder Reihe an vier Stellen 1 Maschen zunehmen) Ich mags lieber von außen nach innen stricken, weil dann die Maschenzahl weniger wird. Umgekehrt habe ich nicht genügend Duldsamkeit.
3. Baby Blanket: These are beautiful and handy and virtually endless in their possibilities. You can knit a patchwork, a simple honeycomb pattern, very intricate lace, Fair Isle or some just crazy bit of knitting. I've seen cobwebs, flowers, crazy forms, illusion, which look like an endless thing of mistakes until you look sideways and see some figure, a bear or something else.
Concerning the size it seems the ideal size is somewhat of 120x140cm, for very small babies it may be a bit smaller. My favourite blanket is the one, which is knitted fair and simple and then you attach little toys, so the kid will be able to look and touch.
For this you just knit a appropriate piece of garter stitch, attach a nice edging and then knit, crochet or bobbin lace beautiful little pieces like flowers, cars, bonbons or whatever and attach them to the blanket, so that the child won't be able to gnaw them off, even if it's got teeth.
I also like this crazily shaped blanket. It looks a bit weird and you seem to go blind knitting it, but in the end I think it's beautiful. This is also very simple: You cast on a crazy amount of stitches divisable by four (according to gauge 4x120cm). Then you knit some rows of garter stitch (you want to do this flat and sow it together afterwards, since 600 stitches of purling every other row is an awful assault), join in the round and knit on. Right from the first row you decrease at four even points in every row. This will be a square, I wouldn't know how to form an oblong knitting towards the centre. You can do it the other way round (cast on four stitches, join in the round and increase at four points every row), but I prefer the other way, because then you will have lesser stitches every row instead of steadily increasing the number to the said crazy amount. This is asking too much of my patience.