Herzlichen Dank an Kerstin für die heutige Frage!
Well, bei mir ist die Frage eher, was hält die Garnreste? Eine Bank mit eingebautem Fach nämlich. Wir sollten vielleicht erstmal definieren, was "Reste" sind. Die reichen bei mir von Garnresten in Pullovermenge über einzelne (oder vier einzelne) Knäuel bis zu ein paar Meterchen. Die letzteren sind mir die Liebsten, denn die verwende ich, wenn Elisabeth Zimmermann sagt: Bitte Maschen auf einen Faden ziehen.
Allerdings habe ich auch schon sehr unterschiedliche Projekte mit Resten verwirklicht - mit wechselndem Effekt:
- Ausprobieren: Garnreste eignen sich wunderbar für Versuche mit Anschlagen, Abketten, Muster ausprobieren (siehe vorigen Post, der Rest der Adult Surprise Miniatur ziert inzwischen die Füße einer Kollegin), Fäden verzwirbeln probieren und alles, was Elisabeth Zimmermann in ihrem Knitting Glossary so macht.
- Ein Pullover: War'ne blöde Idee, die Reste waren unterschiedlich in der Stärke und ich habe Täler an Ecken gehabt, wo ich lieber Höhen gehabt hätte (ich sach nur: Oberweite, nicht Oberenge). Den Pulli gibts nicht mehr und das ist auch gut so. Niemand in his or her right mind würde mich als Strickerin ernst nehmen, hätte er oder sie diesen Pulli gesehen.
- Eine Decke: Im Prinzip eine gute Idee, ich hatte sie zusammen mit meiner Mutter und wir haben (ich am Studienort, sie daheim) einfache Perlmuster-Bahnen unterschiedlichster Couleur gestrickt. Die Decke gibts noch, nicht zuletzt deshalb, weil meine Mutter nicht mehr lebt. Leider haben da die Wollreste nicht hinten und nicht vorn gereicht, also mussten wir dann Wolle kaufen, von der natürlich etwas übrigblieb...
- Viecher: War auch im Prinzip 'ne gute Idee, aber ich wollte groß in die Tierproduktion einsteigen ... die Reste hab ich dann irgendwann wegen fortgeschrittener Plastikitis weggeschmissen.
- Kindergarten: Da ist mal ungefähr ein Müllsack voll hingegangen. Als ich den nächsten hinbringen wollte, hatten die noch den halben ersten, ähem.
- Wegwerfen: Gaaanz schlechte Idee, bringe ich nur bei wirklich wahrhaft furchtbarem Garn in unglaublich üblen Farben hin (die Tierproduktionsidee), oder wenn ein Projekt sich nicht zum Ribbeln eignet und mehr so grauenvoll ist (da liegt hier allerdings noch eins rum, das ich nicht fertigkriege wegzuwerfen.
- Restedecke #2: War 'ne witzige Idee: Lauter Kringel gehäkelt: 6 Luftmaschen zum Ring schließen, den Ring mit Stäbchen vollmachen, Faden abschneiden, fertig. Haben mir gut gefallen, die zwei Plastiksäcke voll Kringel. Bis Muttern meinte, ich sollte sie doch mal zusammennähen. Nachdem ein kompletter Sonntag (minus Kirchgang) dafür draufging und man am Ende der Schufterei nichtmal sah, dass aus dem ersten Sack fünfzig solcher Kringel raus waren, hab ich das Projekt aufgegeben. Muttern fand sich bestätigt und war natürlich überhaupt nicht bereit, auch nur dran zu denken, mir mit dem Sack zu helfen *grummel Okay, am Ende waren viele Reste weg - im Müll.
- Topflappen: Nunja, gute Idee, aber die Farben wollen irgendwie nie richtig passen, also musste neues Garn her, das dann ein bisschen zuviel war...
- Mütze für Patenkinder: Auch eine feine Idee, gute Ausführung, nur dann wollten die pinkfarbene Blumen dran haben. Ergebnis: Pinkfarbene Wollreste (ich bin rotblond und habe Sommersprossen!!!)
- Mal so'n Kontrastrand an Socken: Gute Idee, könnte ich mal machen, würde ich jetzt aber nicht als substantielles Restebusting bezeichnen.
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