Samstag, 30. Juli 2011

Fleckendecken | Sorry, no English this time, it would be too long

So, das hier wird - aus gegebenem Anlass - eine Anleitung zum Stricken von Ecken für Patchdecken, ohne dass man die Dinger von Hand aneinander nähen muss. Für weitere Information (bei youtube oder anderen) unter "mitered corner" schauen.

Zunächst brauchen wir einen ersten Flecken. Der geht ganz einfach: 

91 Maschen anschlagen (oder weniger, es muss nur eine ungrade Zahl Maschen sein),

Reihe 1: erste Masche wie zum Rechtsstricken abheben, restliche Maschen rechts stricken.
Reihe 2: erste Masche wie zum Rechtsstricken abheben, aber nicht stricken. Dann 43 Maschen stricken, die nächste wie zum Rechtsstricken abheben, dann die nächsten zwei zusammenstricken, danach die Abgehobene Masche drüberziehen. Man hat aus drei Maschen eine gemacht. 44 Maschen stricken. Die Abnahme in Bildern:

Die Abnahme in Bildern:


Masche abheben

Abgehobene Masche auf rechter Nadel, man sieht, sie hat keinen Faden.

 zwei zusammenstricken

 Zweite Masche auf der rechten Nadel mit der linken Nadel auffassen und

über die vordere Masche ziehen. 
 
So sieht das Ganze von der Rückseite aus. Wenn also die Mittelmasche einen großen Huckel hat (da liegen genau genommen drei Maschen übereinander), ist das die Rückseite, also muss man da keine Abnahme machen.


Reihe 3: erste Masche abheben, Rest rechts stricken.
Reihe 4: erste Masche abheben, 42 Maschen rechts stricken, dann die nächste abheben, zwei zusammenstricken, Abgehobene überziehen, 43 Maschen stricken.

So weitermachen (also 41, dann 40 etc. jeweils vor der Abnahme), bis nur noch drei Maschen übrig sind, da auch die Rückseite stricken, dann die drei ganz normal abnehmen, bis eine bleibt. Der erste Fleck ist fertig.

Hinweis: Man kann die mittlere Abnahmemasche mit einer Sicherheitsnadel markieren, um ganz sicher zu sein. Sowas verschiebt sich gerne mal. Dann strickt man einfach bis zur Masche vor der Sicherheitsnadel und macht die doppelte Abnahme. Die Sicherheitsnadel kann auch zeigen, was die Vorder- und was die Rückseite ist.

Wenn der Fleck fertig ist, wird der nächste Fleck direkt angesetzt. Wenn er in derselben Farbe gestrickt wird (wie bei mir im Beispiel), kann man einfach den Faden weiter nutzen und die übrige Masche vom vorigen Fleck wird die erste Masche. Falls nicht, Faden abschneiden und mit dem nächsten Faden weitermachen.

Kraus rechts, also das, wie der Fleck gestrickt ist, hat eine wunderbare Eigenschaft: Eine Masche ist so groß wie zwei Reihen, also eine Rippe. Das bedeutet, wir haben ein Quadrat, weil wir so viele Rippen wie Maschen haben. Durch das Abheben immer am Anfang der Reihe (wichtig ist, sie wie zum Rechtsstricken abzuheben) hat der Rand kleine Knötchen. In die stechen wir mit einer Nadel rein und nehmen sie auf. Kann gerne eine kleinere Nadel sein. Ich nehme manchmal sogar bei Gestrick der Stärke Nadeln Größe 5,0 solche Maschen gerne mit 2,0mm Nadeln auf, einfach weil das besser geht als mit den dickeren Nadeln.

Jedenfalls werden die Maschen am Rand aufgenommen. Müssten 45 Maschen sein, wenn nicht, sinds minimal 44 Maschen, da muss man dann eine Masche irgendwo dazupfuschen. Keine Ahnung, wieso es 44 sind, mir passiert das häufiger, aber ich bin in der Reparatur des Zustandes recht schmerzfrei.

Maschen auffassen in Bildern

Die Huckel oder Knötchen des seitlichen Randes, die Schlaufe ist die letzte Masche des ersten Flecks.

Da habe ich schon ein paar der Knötchen auf die Nadel genommen.

Zusammen mit der Endmasche des letzten Patches haben wir jetzt 46 Maschen. Wenn man hier eine neue Farbe angesetzt hat, muss man zwei Maschen zunehmen (einfach irgendwo in einer Masche vorn und hinten einstechen und das dann nochmals machen, nicht jedoch direkt nebeneinander).

Jetzt fehlen noch 45 Maschen, die schlagen wir an. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Man kann einfach 45 umgedrehte Schlaufen auf die Nadel nehmen, das ist in der ersten Runde etwas merkwürdig, das Ganze kann etwas locker werden. Ich bevorzuge deshalb die Variante des "Aufstrickens".

Schauen wir uns das Gebilde an: Zunächst werden die aufgenommenen Maschen einfach abgestrickt, wie gesagt, am Ende müssen 46 Maschen auf der Nadel liegen. Dann das Gestrick umdrehen, als würden wir zurückstricken wollen. Das tun wir aber nicht, sondern wir stechen die rechte Nadel zwischen der ersten und zweiten Masche durch, holen den Faden und haben damit eine Masche auf der rechten Nadel. Die stecken wir auf die linke Nadel. Dann wieder: zwischen erster und zweiter Masche durchstechen, Faden holen und durchziehen, die neue Masche wieder auf die Nadel.

Bis jetzt haben wir zwei Maschen aufgenommen, das wiederholen wir, bis 45 neue Maschen hinzugekommen sind. Die 45. Masche schieben wir noch nicht auf die linke Nadel, vorher holen wir den Faden (der über den Finger läuft) nach vorne, letzte Masche auf die Nadel, dann den Faden nach hinten, so dass das Gestrick fertig ist zum Weitermachen.

Hinweis: beim Zählen tut man sich gern ein bisschen schwer, weil zwischen der letzten und vorletzten der abgestrickten Maschen ein etwas größerer Abstand ist. Das verleitet dazu, die letzte abgestrickte als erste aufgenommene Masche zu zählen. Ist aber nicht. Sind wir uns nicht sicher, zählen wir alle Maschen, ist bei 91 jetzt nicht sooo viel. Man kann auch nach der letzten gestrickten Masche einen Maschenmarkierer anbringen, bevor man die erste neue Masche auf die linke Nadel schiebt. So ist ganz klar, wo die aufgenommenen Maschen beginnen.

So, und jetzt der Anschlag in Bildern:

 Zwischen letzter und vorletzter Masche einstechen

 
Faden durchziehen

 Neue Masche auf die Nadel. 

Bevor die letzte Masche auf die linke Nadel geht, Faden nach vorne.

Danach die Masche auf die linke Nadel, Faden nach hinten legen und losstricken.

Wenn man aus einer Ecke aufnehmen muss, ist das Ganze einfacher: Da nimmt man einfach von der ersten Fleckenkante die Maschen auf (bei uns 45, wie gesagt es kann sein, dass man schummeln und eine verdoppeln muss. Dann in dem Eck zwischen zwei Flecken eine weitere aufnehmen, danach aus der Kante des zweiten Flecks nochmals 45 Maschen aufnehmen. Wenn das eine untere Kante ist, gibts die kleinen Schläufchen vom Anschlag, die müssen natürlich auch 45 sein. Naja, und danach gehts weiter wie gehabt.

Das ist eigentlich schon das ganze Hexenwerk. Wenn jetzt jeder Fleck die Farbe wechselt, haben wir einen Haufen Fäden zu vernähen. Das kann man umgehen, aber das habe ich noch nicht fotografiert, kommt noch. Falls es jemand interessiert: Die Technik nennt sich "Einweben". Am besten direkt beim Stricken mit einweben, dann hat man nicht hinterher einen feinen bunten Nudelsalat und muss den fein bunt und möglichst unsichtbar verwahren, sondern macht das direkt beim Stricken. Diese Offenbarung, sprach sie im Plauderton, hat dazu geführt, dass ich Pullis mit vielen Farben inzwischen sehr gerne stricke, seit ich nicht mehr hinterher so schrecklich "aufräumen" muss. Bei meinem ersten Fair Isle Pulli habe ich noch alleine am Körper knapp an die 100 Fäden vernäht, das tue ich heute nicht mehr.

Aber diese Anleitung gibts später, ich muss erst ein Stück stricken, wo ich die Technik fotografieren kann..

Mittwoch, 27. Juli 2011

Was ein Fotoapparat | What a camera

Ich bereite grade eine kleine Techniklektion vor (es geht um Patches für Decken) und fotografiere  wie wild. Nun bin ich ja nicht die Fotografin vor dem Herrn, aber meine Kamera tut, was sie soll, und das viel besser, als ich das mit etwas anderem könnte. Hab ich grade dieses Foto gemacht (geht um Aufnehmen von Maschen aus dem Rand bei kraus rechts) und das ist rausgekommen. Ich musste sogar den Blitz bemühen und es funktioniert trotzdem.

I preparing a little technique lesson (it will be about patches for blankets). For this I'm taking pictures like mad. Well, I'm not a photographer at all at the best of times, but my camera does it for me. Just taken this picture (it's about picking up stitches from the side in garter stitch) and that's what it became. I even had to use flash and it still works out.

Okay, den Rest der Lektion gibts dann, wenn ich fertig bin.

Well, the rest of the lesson will occur, when I'm finished.

Montag, 25. Juli 2011

Mal wieder Bilder | Some pictures again

Im Moment komme ich nicht zum Bloggen, weil ich entweder rödle wie Hulle oder stricke wie bekloppt. Ich weiß ja auch nicht, was das grade ist: Je hektischer es im Büro zugeht, desto einfacher werden meine Projekte und desto mehr versuche hier auch "wegzuschaffen". Dummzeug, das.

Ich habe jetzt beschlossen, ich nehme in meine Auszeit den Hillswick Lumber mit, der geht nicht schnell, also gar nicht schnell. Irgendwie muss ich mich wieder runterkriegen.

Nunja, entsprechend gibt es ein bisschen was zu zeigen.

At present it's hard for me to find time to blog. Either I'm like a whirligig at work or I'm knitting like mad. I don't know what's happening: The harder and stressful my work is, the simpler my knitting projects become and the harder I'm trying to get them done. Humbug that.

Therefore I decided to take the Hillswick Lumber into my time out. This won't be fast work, not at all fast work. Somehow I've got to get my pace slower.

Well anyway, there's a bit to show.

Das war ein sehr schnelles Projekt, ein Ärmelschal, die Anleitung heißt "Sarena", gibt es bei Berroco. Strickt sich sehr, sehr einfach. Ich hatte hier im Vorrat ein Garn, das ich mal geschenkt bekommen hatte. Ich wusste lange nicht, was ich damit anfangen wollte, deshalb lag es ein bisschen (Seit Ende 2009, genau gesagt). Nun ist hier ja ein bisschen kalt, deshalb habe ich einen Ärmelschal gesucht. Für dieses Projekt passte es wunderbar. Ist Schoeller und Stahl Merino Mix.

This was a quick project. A shrug, the pattern is "Sarena" by Berroco. Very, very easy to knit. I had this yarn in my stash. Was a present about in October 2009. I didn't know what to do with it for a long time. It's a bit chilly here now, so I was looking for a shrug pattern. For this project it was perfect. The yarn is Schoeller and Stahl Merino Mix.

Meine derzeit letzte Auftragsarbeit ist fertig. Die Anleitung besteht aus Hermia oben und Cardigan to Love als Lacemuster. Das Foto ist ein bisschen lieblos und eilig gemacht (es dämmert hier, deshalb musste ich mich beeilen, sehr zum Nachteil des Fotos), die Knöpfe näht die Empfängerin selbst an. Für mich wäre das Ganze etwas zu lang, die Empfängerin hat das so "bestellt". Garn ist Rowan Savannah, ein Baumwollgarn, das mit einem dünnen Seidenfaden umwickelt ist. Strickt sich etwas sperrig, wenn auch nicht ganz so sperrig wie Summer Tweed (das ich zum Tragen wundervoll finde, aber immer noch die Muskelschmerzen erinnere, die ich beim Stricken hatte).

My last commission work for the moment is done. The patterns are Hermia for the construction of the raglan and Cardigan to Love for the lace pattern.The picture is a bit hurriedly taken (it darkens here, so I had to rush not to the picture's advantage), the recipient will select the buttons herself. I wouldn't like it that long for myself, but the recipient wanted it that way. The yarn is Rowan Savannah, it's a cotton yarn, where the cotton is wrapped in a tiny silk strand. Knits up a bit unwieldy but not half as unwieldy as Summer Tweed (which I like as a result, but can still remember the aching muscles from knitting).

Das dritte Projekt ist gerade mein Lieblingsprojekt: Fife von Alice Starmore. Ich hatte das Ding ja bereits in den Sommerschlaf verbannt, aber im Moment geht das gut zu stricken. Das ist ja eigentlich ein Kinderpullover und es gibt auch nur eine Größe, aber mit meinem Garn (die unglaublich wundervolle Mirasol Tupa, ein Seide-Merino-Gemisch) passte die Maschenprobe exakt zu meinen Maßen. Ich musste nichts anpassen (okay, die Angabe für die Höhe des Armausschnitts habe ich jetzt doch nicht ganz so wörtlich genommen).

Okay, müssen musste  ich nicht, aber wollen wollte ich schon: Mir gefällt die Bündchenlösung von Cape Cod deutlich besser, deshalb habe ich die genommen, auch beim Halsausschnitt. Das allerdings führt dazu, dass ich auch die Ärmel verändern musste, da funktionierte die Lösung oben Muster unten glatt rechts, Bündchen 2re2li einfach nicht mehr. Also habe ich das Muster bis zum Bündchen runtergestrickt.

Nun kann man viel über Frau Starmore sagen und schreiben, und viele haben das auch gemacht, deshalb lasse ich das selbst. Ihre Muster sind das Durchdachteste, was ich an Strickanleitungen kenne: Sie macht die Zunahmen beim Übergang (gemustertes) Bündchen zu Muster in einer Weise, dass das Bündchen-Motiv nahtlos in das Hauptmuster übergeht (beispielsweise bei Inishmore oder Anne of Cleves). Hier bei diesem Pulli ist es der Ärmel, der mich begeistert hat. Sie ordnet einen Teil des Rautenmusters so an, dass das Muster an sich wieder Sinn ergibt, obwohl es auf ein Zackenmuster reduziert ist. Hiernach gibt es ein Foto, vielleicht zeigt das ein bisschen, was ich meine. Eine solche Liebe zum Detail begeistert mich.



The third project is presently my favourite: Fife by Alice Starmore. I had put this project to aestivating (as opposed to hibernating), but these days it's quite well to work at. It's designed as a child's pullover and comes in one size only. But with my yarn (the incredibly wonderful Mirasol Tupa, a merino-silk-blend) the gauge was perfect to my measurements. I didn't have to adapt anything at all (okay, I didn't take the direction for the sleeve opening literally).

Well, I didn't have to adapt anything, but I did want to adapt it a bit: I like the solution of Cape Cod for the edgings better than k2p2, so I used that, also with the neck opening. Following this I couldn't knit the sleeve as designed, since the solution to knit in pattern on the upper sleeve, in stockinette stich on the lower sleeve and k2p2 for ribbing wouldn't work out with the rest of the body. So I had to knit the sleeve all in pattern.

Well, one has a lot to say or write about Ms Starmore, and may people have done so, therefore I will refrain from doing it. Her patterns, this much I can say, are the most thoughtful patterns I've known: She for instance directs increases from patterned ribbing to main pattern in a way which allows the ribbing to sort of blend into the main pattern (to be found e.g. in Inishmore or Anne of Cleves). In this sweater pattern it's the sleeve, which amazed me. She took part of the the main diamond pattern in a way, that this part makes sense in itself designwise, although being reduced to a zig-zag-pattern. I tried to show this in a picture, maybe you get a hint of what I'm talking about. This love for detail thrills me.


Und was noch? Ich habe inzwischen 24 Patches für die Häkeldecke und ich denke, da gibt es neben einzelnen Patches so viele gleiche Farbflecken, dass ich mir ein geometrisches Muster ausdenken kann.

Außerdem habe ich am Samstag wieder Garn gekauft (mit meiner Wahnsinnsstrickerei habe ich mich drei Kilometer in Vorsprung gestrickt gegenüber den Einkäufen). Einerseits für eine Jacke für mich (Filatura di Crosa Brilla, ein Rayon-Baumwollgemisch), andererseits für einen Pulli einer Auftragsarbeit, äh, ein Weihnachtsgeschenk. Dieser wird vermutlich das zweite Verlangsamungsprojekt während der Auszeit, das gibt einen Anne of Cleeves. Garn wird Lang Yarns Donegal. Ich habe schon angefangen, aber mit der ersten Version könnte sich die Empfängerin komplett in das Vorderteil wickeln. Also zurück auf Los, auch in Ordnung.

And what else? There are now 24 patches for the crochet blanket and I think, apart from some single patches there will be so many patches of several colours that I will be able to shape them into geometric forms.

Apart from that I bought some yarn on Saturday (my frantic knitting got me some three kilometres ahead of buying). There is a yarn for a cardigan for me (Filatura di Crosa Billa, a rayon-cotton blend) and for a commissioned sweater - let's call it a Christmas gift. This one will be my second "get me slow down" project during my time off, it will be an Anne of Cleves. Yarn will be Lang Yarns Donegal. I started, but with my first version the recipient would well be able to wrap herself complettely into the front part. So back to square one, fine with me.

Dienstag, 19. Juli 2011

Dienstagsfrage 29/2011

Nehmt ihr eigentlich an öffentlichen Strickaktionen, wie z. B. dem Knit-in-Public-Day teil? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht? Ist bei euch jeden Tag Knit-in-Public-Day?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!

Öhm, also das ist unterschiedlich. Grundsätzlich hab ichs nicht mit lauten Veranstaltungen und vielen Menschenmengen. Deshalb bin ich beispielsweise bei einem Ravelertag definitiv nicht zu finden, da würde mich die schiere Menge an Menschen komplett überfordern.

Auch habe ich gewisse Schwierigkeiten mit symbolträchtigen Tagen. Es gibt sogar den "Welttoilettentag", das finde ich inzwischen dermaßen absurd, dass ich diese Jahrestage eher vernachlässigenswert behandele.

Bei dem Knit-in-Public-Day bin ich entsprechend auch nicht dort zu finden, wo es "hoch hergeht" (wobei, wo tut es das schon?). Kleine, feine Veranstaltungen mit draußen Stricken mit ein paar freundlichen Leuten sind eine ganz andere Nummer. Das ist wie Strickcafé, aber im öffentlichen Raum. Sowas empfinde ich nicht als AKTION, also etwas Bedeutungsschwangeres, sondern einfach als freundliches Treffen mit mir sehr vertrauten Leuten.

Die zweite Frage, ob bei mir jeden Tag Knit-in-Public-Day ist, scheue ich mich etwas zu bejahen. Da könnte ich mir auch die Frage stellen, ob ich jeden Tag öffentlich niese. Beides ist gleichermaßen selbstverständlich und hat insoweit keinerlei besondere Bedeutung.

Ich glaub, wir helfen dem Stricken nicht auf die Füße (wenn das überhaupt nötig ist), indem wir ihm Bedeutung durch öffentliche Aktionen geben. Wir stricken meist nicht, um gesehen zu werden (okay, da gibts natürlich Ausnahmen, aber das sind sehr oft Bugwellenträger und die interessieren mich nicht, hatte ich schonmal hier was dazu geschrieben), sondern um Feines herzustellen und den Prozess selbst zu genießen.

Dienstag, 12. Juli 2011

Dienstagsfrage 28/2011

Ich sortiere gerade meine Strickbuchsammlung neu und finde kein wirklich logisches Ordnungssystem. Daher würde mich mal interessieren, wie andere ihre Strick-Fachliteratur organisieren.
Nach Autor? Nach Sachgebiet (Modellbücher, Mustersammlungen, Techniken)? Falls letzteres, was macht Ihr mit Büchern, die in mehrere Kategorien passen? Oder habt Ihr vielleicht ein ganz anderes System?
Vielen Dank an Tina für die heutige Frage

Ich hab nun nicht soooo viele Bücher, vielleicht 50-100 oder so. Die sind so sortiert:
  • Größe: Ich hab drei hohe Fächer und ein niedriges Fach. Deshalb gibts hier eine natürliche Sortierung. Praktisch, dass da beispielsweise die vier Musterbücher von Barbara Walker in das niedrige Fach passen.
  • Sachgebiete: Bei mir sind das im wesentlichen: Geschichte, Fair Isle, Aran, Lace, Musterbücher und -hefte (letztere sind die einzigen, die nicht in den Stehsammlern sind), dazu ein paar Klamottenbücher (Übergröße und andere) und dann noch den Rest.
  • Abteilung Elisabeth Zimmermann und Meg Swansen stehen zusammen unabhängig vom Thema, da hab ich nämlich alles, was ich zu fassen kriege, inklusive der DVDs (die sind beide einfach grandios).
  • Nicht sooo spannend: Interessiert mich oder möchte ich gern behalten, konsultiere die aber nur, wenn ich sonst nix finde.
  • Zeitschriften stehen extra in Stehsammlern, die brauchen keine Ordnung, außer dass die Nähhefte extra stehen. 
  • Zwei Ordner mit ausgedruckten Anleitungen. Die sind in sich nach Art des Projektes sortiert: Socken, Tücher in vier Kategorien (rund, Rechteck/Quadrat, Dreieck, Faroesertuch), Pullis, Westen, Jacken, Handschuhe und Mützen, Techniken, Mustercharts, der Rest

Sonntag, 10. Juli 2011

Sieben Sachen | Seven Things

Frau Liebe, eine meiner Blog-Neuentdeckungen (der Blog ist wirklich sehr sehenswert, ich habe einen ganzen Abend letzte Woche mit Lesen dieses wunderbaren Stücks Internet verbracht), hat eine feine Idee gehabt. Bei ihr heißt es:

"Immer wieder Sonntags 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig."

 Frau Liebe (Ms Love) is one of my recent blog discoveries (it is in German and I like it a lot; last week I spent a whole evening just reading this amazing bit of world-wide-web). She had a fine idea. It says there:

"Time and again on Sunday seven pictures from things, for which I used my hands at that day. Whether five minutes or five hours is not important."

Das habe ich jetzt auch mal zusammengestellt. Es trifft sich ganz gut, denn ich habe grade Samstag eine neue Kamera erstanden und verbringe natürlich sehr viel Zeit damit, das Ding kennenzulernen. Insofern müssten es eigentlich sechs Bilder sein, die siebte Angelegenheit, für die ich meine Hände gebraucht habe, sind die sechs Bilder.

So I collected such things also. It is well fitting that I just purchased a new camera on Saturday, so I spent quite some time getting acquainted with it. So there ought to be just six pictures, the seventh thing I used my hands for today, is getting the six pictures.

Natürlich hat das meiste meiner Handarbeit mit meiner Passion zu tun. Das also habe ich zusammengesammelt:

Naturally most of what I present is connected to my passion. So this is what I gathered:

Frühstück gemacht: Haferflocken geröstet, mit Wasser aufgegossen, vier Kiwi rein, futtern. Lecker, mein Sonntagsgenuss. Fehlt noch Kaffee und Lektüre (hier "The Fellowship of the Ring" Tolkien) und der Tag wird fein.

Preparing breakfast: roast oatmeal, pour water in and let it boil a bit, add four kiwi, eat. Delicious, my Sunday morning treat. Add coffee and literature (here "The Fellowship of the Ring" Tolkien) and the day will be nice.

Ein lang vergessenes Strickstück aufgegeben. Es ist schön, würde mir auch gefallen, aber wann immer ich dafür Zeit hatte, ist es doch wieder in die Untiefen des Vorrats gewandert. Dann also nicht. Ich werde so etwas irgendwann stricken, aber nicht mit diesem Material.

Give up a long forgotten piece of knitting. It's beautiful, I like it. But whenever I had time to go on with it, it just went back into the stash. So that's that. I will knit something like that, but not with this material.

Begonnen, das Pullovergarn in Patches für die Decke zu verwandeln. Es passt von der Maschenprobe her so gut, dass es da rein wollte, da bin ich sicher.

Started to crochet blanket patches out of the sweater yarn. The gauge fits perfectly, so I'm sure it wanted to be part of the blanket.

Den Kampf mit der Bettwäsche gewonnen. Als nur mittelgroßer Mensch ist zweimalzwei Meter großes Stück nasser Stoff immer wieder eine Herausforderung. Bis zum nächsten Mal.

Won the fight with the bedclothes. Being a less than average person in height a 2x2 metre (6.2x6.2 feet) piece of wet cloth is always a challenge. Done until next time.

Mit den Deckenpatches gepuzzelt. Ist noch nicht die wirkliche Lösung. Ich brauche noch helleres Garn. Vielleicht auch dieses Grün.

Jigsawed with the blanket patches. This will definitely not be the solution. I'll need more light yarn. Maybe this green?


Haruni fertig abgekettet. Abketten ist jetzt nicht die große Sache, wäre es nicht Haruni. Da muss ich in der angegebenen Größe 118 kleine I-Cords von acht Reihen stricken. Das sind 944 kleine Reihen. Dazu noch 117mal drei Maschen zusammenstricken. Das dauert und nervt auch mit der Zeit. Liegt nun hinter mir.

Bound off Haruni. Binding off usually is no big deal, if it weren't Haruni. There I have to knit 118 tiny 2-stitch-I-Cords of eight rows. These are 944 tiny rows. Adding to that you have to knit three together 117 times. This takes quite some time and annoys increasingly. Well, it's done.

Haruni gespannt. Auch das wäre nichts Großartiges, wäre es nicht Haruni. Denn alle die winzigen Schlaufen müssen natürlich so gut wie möglich gespannt werden, damit das Teil dann auch hübsch aussieht. Mir gefällt es jetzt richtig gut, auch wenn die Mitte mal wieder ein bisschen schief ist.

Blocked Haruni. This also would be a piece of cake if it weren't Haruni. After all those tiny loops will have to be pinned in the best possible way so that the shawl will look good. I like it although the middle bar again seems to be a bit lopsided.