Das Wollschaf fragt:
Hattest du dir für 2009 handarbeitstechnisch Ziele gesteckt?
Wenn ja, hast du sie erreicht?
Wie sieht es für 2010 aus?
Nö, ich hatte mir keine Ziele gesteckt. Ich wusste nichtmal, ob ich dabei bleibe. Zwischendurch habe ich mir ja immer wieder Kaufverbot erteilt, aber irgendwie ist es nie so ganz dazu gekommen. Nun hab ich ja auch einen Haufen Wolle verstrickt, insofern habe ich doch nicht nur für den Vorrat gekauft.
Der Rest in 2009 war pure Lust, ich kanns nicht anders sagen. Ich bin jetzt wieder etwas belesener, weil ich viele Bücher gehört habe. Es gibt ein paar neue Lieblingsklamotten und ich habe hoffentlich ein paar Menschen auch ein paar Lieblingsklamotten verpasst. Ich habe Ruhe in mir, wirklich tiefe Ruhe, weil das Gleichmaß des Strickens mir genau diese gibt. Da es 2009 ein paar wirklich heftige Geschichten in meinem Leben gegeben hat, brauchte ich diese Ruhe auch sehr. Und ich hab sie gefunden. In der Rückschau ist das großartig: Noch immer bin ich in der Lage, das Beste aus schwierigen Situationen zu machen, das zu finden, was ich in einer gegebenen Situation brauche.
Für 2010 nehme ich mir definitiv vor, weiter so viel Spaß mit dem Stricken zu haben wie in diesem Jahr. Ich glaube, das ist das, worum es geht. Denn irgendwelche spannenden Sachen stricken wollen setzt einen unter Druck. Ich hab mal lose angedacht (basierend auf meinen derzeitigen Versuchen), im nächsten Jahr mehr Fair Isle Projekte zu machen, also echte Fair Isle Projekte. Dafür habe ich auch wunderbare Wolle hier und damit fange ich sozusagen direkt an, wenn meine Jacke und ein paar bestellte Socken fertig sind.
Achso, und ich möchte gerne nach Pfaffenhofen fahren und ein paar Wollmeisen kaufen, die dann nicht unbedingt für mich selbst, sondern für spektakuläre Geschenke. Das hat aber nicht mit irgendeinem VORSATZ zu tun, sondern ist mehr so ein ganz normaler Plan.
Nachdem die Tücher und andere Dinge meine Lieben an Weihnachten sehr erfreut haben, hab ich doch kurz überlegt, für alle Nichten und Neffen einen Pulli zu stricken, sozusagen als Steigerung. Das wären aber 8 Pullis und ich würde mich damit heftig verheben.
Denn eins möchte ich auf keinen Fall: Stricken, weil ich muss. Ich gebe mir lieber den Spaß an der Freude, ohne Ziele und Ansprüche, ohne den Ehrgeiz, besondere Fertigkeiten zu entwickeln oder besonders schnell zu sein. Lieber einfach so ein paar Nadeln und ein bisschen Wolle in der Hand und zuschauen, wie sich ein wundervolles Gebilde aus fortgesetzten ineinander gezogenen Schlaufen enwickelt. Ich glaub, darum geht es, um nichts anderes.
Und jetzt gehe ich, mein Handarbeitszimmer einrichten und meine Wollvorräte zu katalogisieren ... bis neulich dann :-)
Westknis MKal 2024: 1. Teil von Teil 4 beendet.
vor 2 Tagen
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