Donnerstag, 22. Dezember 2011

Rückblick und gute Wünsche | Looking back and sending good wishes

Tja, es ist der 22. Dezember und Nanika, viel zu schnell wie immer, schreibt ihren Jahresrückblick. Warum das? Ganz einfach: Diese Zeit des Jahres ist für mich eine Zeit des Rückzuges, besonders in diesem wirklich sehr ereignisreichen Jahr. Ein paar der Ereignisse sind immer mal ein bisschen hier eingeflossen, ich werde sie nicht weiter vertiefen, denn das hier geht um Stricken und nicht um mich – oder nur ganz wenig um mich und mein Leben.

Das war im übrigen eine bewusste Entscheidung: Ich bin nicht dazu geschaffen, mein Leben in einer Öffentlichkeit auszubreiten, die ich nur zu einem kleineren Teil kenne.

Well, it is December 22 and Nanika, too fast as ever, is writing her end of year retrospect. Why that? It's simple enough: This time of year is my time of retreat, especially in this very eventful year. Some of the events shone up briefly here and there. I won't go into detail, since this is about knitting and not about myself – or just very little about myself and my life.

This, by the way, was a conscious decision: I'm just not the sort of person to unfold my life to a public, of which I know only a few.


Wie also war mein Jahr? Hier die nackten Tatsachen in stricktechnischer Hinsicht:
  • Per heute gestrickt 50.231 Meter oder 17,79 Kilo.
  • Fertiggestellt habe ich ungefähr 60 Teile in der Spannweite zwischen einer Schweineelfe (ein winziges und etwas verunglücktes Stricktierchen) und einer Decke.
  • Davon sind 11 Oberteile, die 12 habe ich nicht mehr hinbekommen und werde das auch bis Jahresende nicht schaffen. Das einzige, was ich noch beenden könnte, hat gerade keine Priorität.
  • Meine "Buchführung" hat sich noch weiter verfeinert, ich habe wirklich penibel Buch geführt über Verarbeiten und Einkaufen.
  • Mein Ziel habe ich erreicht: Ich habe 5.390 Meter mehr gestrickt und weggegeben als gekauft.
  • Ohne Weggegeben hätte ich 15.643 Meter mehr gekauft als gestrickt.
  • Ich gebe gerne weg, insofern finde ich das nur mittelschlimm.
  • Ich muss trotzdem an meiner Technik feilen: Mehr stricken als kaufen, das bleibt das Ziel. Oder der Weg.
  • Meine Buchhaltung bringt mich dazu, wie eine Wahnsinnige zu stricken (mehr als sowieso schon wie eine Wahnsinne zu stricken), damit ich mit meiner Kauflust auch nur einigermaßen Schritt halten kann. Das besonders muss ich weiterentwickeln, obwohl ich mich nicht getrieben fühle.
So, how was my year? Here are the naked facts knitwise:
  • As of today I knitted 50,231 metres or 17.79 kilograms.
  • Finished about 60 items, an item ranging between a pig-elf (a small knitted toy) and an afghan.
  • Of these 11 are sweaters, I didn't manage to reach 12. And I won't reach 12 until the end of the year, since the only one I might finish has no priority at present.
  • My book keeping is even more detailed than before, I meticulously wrote down every knitted, given away and bought metre.
  • I reached my goal: I've bought 5,390 metres less than I knitted or gave away.
  • Without counting the giving away section I would have knitted 15,643 metres less than I bought.
  • I like giving away, so I'm not too concerned about that.
  • Still I will have to refine my technique: knit more than buy will remain my goal. Or the path.
  • My book keeping makes me knit like mad (more than I already knit like mad) in order to be able to just about keep pace with my buying habit. This I will have to refine also, although I'm not feeling too hunted.

Was gab es für Highlights? Sicherlich gehört zu diesen meine Decke. Riesending, auch noch gehäkelt, und fertiggestellt. Das hätte ich so nicht erwartet und freue mich sehr darüber. Auch Mermaid, wovon ich noch ein Bild schulde, ist eins meiner liebsten Teile geworden.

Which were the highlights? Certainly the afghan is one ot them. Huge thing, crocheted of all, and finished. I didn't expect to be able to do this and I'm happy about it. I've also come to love mermaid (of which I still owe you a picture of the finished item) and wear it a lot.


Und erwähnen muss ich natürlich, dass ich unter die "Designer" gegangen bin, also meine Improvisationen zum Teil aufgeschrieben habe. Am liebsten (öhm, von den zwei bislang veröffentlichten Sachen) mag ich die Pulswärmer.

Oh, and of course I have to mention that I've become a member of the "designers", well, that I at least have started to write down my improvisations. I love best (of the two published items so far) the wristlets.

 
Dann war das erste Halbjahr von Socken dominiert. Ich habe pro Monat mindestens eins, wenn nicht zwei Paare Socken gestrickt. Die meisten sind nicht in meinen Besitz übergangen. Im August hatte ich keine Lust mehr und habe meine Pläne über den Haufen geschmissen. Das ist völlig in Ordnung, ich mag es, Pläne über den Haufen zu schmeißen (fällt mir ein wunderbares Zitat ein: Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum)

The first half of the year was dominated by socks. I knitted at least a pair per month, altogether 14 pairs. Most of them are not in my possession any more. In August I lost my liking for knitting socks, so I skipped my plan for this year. This is perfectly fine with me, I like skipping plans (this is the place to give you a wonderful quote: Planning replaces chance by error).


Im zweiten Halbjahr habe ich dann mehr so einfache Sachen gemacht wie die Decke oder sonstige nicht so komplizierte Projekte. Ein paar angefangene Sachen, wie den Hillswick Lumber, habe ich schlicht liegengelassen. Dieses Jahr war nicht das Jahr komplizierter Fair Isles. Das kommt wieder.

During the second half of 2011 I mainly knitted more simple things like the afghan or other not too complicated projects. Some more challenging projects, like the Hillswick Lumber, still lie there. This year was not the year of intricate fair isle. It will come back.

Die meisten Sachen sind wunderbar (jedenfalls für mich) und sehr gut tragbar. Das ist die gute Nachricht: Ich werde besser darin, das hinzubekommen, was ich geplant habe, statt ständig improvisieren zu müssen. Dennoch bleibt die Tendenz, drei statt zwei Ärmel zu stricken, weil der erste immer nicht passt.

Most of my items are lovely (to me, at any rate) and very well wearable. This is the good news. I'm getting better at acomplishing what I've planned instead of improvising all the time. Still the tendency to knit three sleeves instead of two remains.

Oh, und noch eine Tendenz: Ich habe dieses Jahr fünf Oberteile von oben gestrickt. Diese Technik gefällt mir gut und davon wird’s noch mehr geben. Meine Ärmelschwäche ist da auch seltener.

Oh, and another tendency: I've knitted five top-down sweaters this year. I like this technique and there will be quite a few more like those. My sleeve weakness is not as strong with those also.


Und sonst, wie ist die Bilanz?

As for the rest, what is my resume?

Stricken ist immer noch meine Lieblingsbeschäftigung. Es mildert harte Zeiten und beruhigt ein aufgewühltes Herz. Bloggen war dieses Jahr manchmal schwierig, weil ich gerne zuweilen Dinge in die Welt gesendet hätte, die da definitiv nicht hingehören. Deshalb habe ich auch seltener geschrieben: Es war mir nicht möglich, über die Vorteile von Perlmuster zu sprechen, während ich eigentlich Trost brauchte. Dennoch, es gibt dieses Plätzchen weiterhin und ich habe auch nicht vor, damit aufzuhören.

Knitting still is my favourite occupation. It eases hard times and soothes a troublesome heart. Blogging was difficult this year, since I would have liked to sometimes shout issues into the world, which definitely do not belong there. That's why I didn't blog as often: I simply couldn't talk about the advantages of moss stitch while desparately looking for comfort. Still, this place exists and I won't stop doing this.

Denn auch hier habe ich Trost bekommen, gute Worte und Gedanken.

For I received a lot of comfort here, good words and thoughts.

Ich glaube, das war meine bahnbrechendste Erkenntnis des Jahres: Strickerinnen sind ein wunderbares Volk, sie nehmen Menschen und Dinge, wie sie sind. Wenn ich aus etwas Stärke gezogen habe in diesem letzten schwierigen Quartal, dann daraus. Daher ist es Zeit, mal herzlich Danke an Euch alle zu sagen!

I think, this is my groundbreaking finding this year: Knitters are a wonderful people, they take people and things the way they are. If I received strength out of anything in these last three very difficult months, then it was this. Therefore it is time to say thank you all out there!


Jetzt bleibt mir nur noch, Euch allen da draußen Frohe Weihnachten zu wünschen, eine gute Zeit, wie auch immer Ihr sie verbringt, kein Streit, gutes Essen, schöne Geschenke und nichts, das anstrengt. Und natürlich sehen wir uns nächstes Jahr!

Well, all that's left now is to whish you a very happy Christmas, a lot of good time, however you spend them, no quarrels, good food, nice presents, and nothing which is exhaustive. And of course we'll meet next year!

6 Kommentare:

  1. Liebe Nanika,
    auch für dich schöne Festtage und einen guten Start in das Neue Jahr. Viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Danke auch für die Anleitung der wunderschönen Pulswärmer, ich nehme sie gleich mal auf meine (lange) to do Liste :-) Das mit den Strickerinnen kann ich genauso unterschreiben. Die Runden im Strickcafé tun mir auch immer sehr gut. In diesen Stunden bin ich zu 100% bei euch und beim stricken und alle Sorgen sind mal ausgeblendet. Das tut gut und es macht immer wieder viel Spaß.
    Lieben Gruß Sabine

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  2. Liebe Nanika,

    ich freue mich, dass ich weiter hier lesen kann, denn ich komme immer gerne. Als ich vor einigen Monaten zufällig diesen/dieses Blog entdeckt habe, habe ich mich von vorne bis hinten durchgelesen, Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten entdeckt, Buchtipps mitgenommen ("Das Montglane-Spiel"), Deine Strickkünste bewundert und gedacht, dass Du ein besonderer Mensch sein musst. Als es still wurde, habe ich mich gesorgt und mich gefreut, als Du wieder online warst.
    Ich wünsche Dir ruhige Festtage und ein gutes neues Jahr!
    Viele Grüße!
    Jana

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  3. Ja - die Strickwelt ist zum Glück meistens unkompliziert. In diesem Wohlfühlkosmos kann man ungeniert Fehler machen, und mit anderen sorglos darüber lachen. Wenn man sich selber erst mal wieder, über seine eigenen Fehler, beruhigt hat. Und feststellen, dass man nicht alleine ist mit Fersen an falschen Stellen und Wollvorräten bis ins nächste Jahrtausend. Man fühlt sich gut aufgehoben und verstanden, so geht es mir jedenfalls.
    Ich wünsche Dir erholsame Feiertage und ein gesundes, zufriedenes 2012
    Lieben Gruß
    Anette

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  4. Ich hoffe auf dem letzten Foto dieses Eintrages schützt Du dich nur vor kaltem Wind - oder bist Du vielleicht doch auf dem Weg zu einer Bank um Deinen Wollvorrat zu finanzieren?
    Muss ich mir jetzt ernsthaft Sorgen um Dich machen ;o)
    'Tuschuldigung, aber das musste ich jetzt mal fragen, hi, hi!!!

    Lieben Gruß
    Anette

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  5. Hallo Nanika,

    Ich habe deinen Blog voor einigen Monaten zufällig entdeckt und ich mag ihn wirklich sehr! Ich freue mich jedesmal wieder etwas von dir zu lesen.
    Auch für dich schöne Feiertage und alles Gute für's nächste Jahr!

    Auf das ich noch viel von dir lesen darf,
    liebe Grüsse
    Marina

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  6. Ach, Ihr Lieben, Ihr seid klasse! Ich freu mich schon auf das neue Jahr und nehme Eure Kommentare als Ansporn :-) Jana, ich würd mich nicht als besonders bezeichnen, also nicht besonderer (aua, der tut weh) als andere Menschen). Nur halt etwas anders. Frag die Leute bei meinem Lieblingswolldealer, die werden wissen, wovon ich rede *grins, in der Öffentlichkeit schweige ich darüber natürlich (freies Zitat Salvador Dali: "Der Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass ich nicht verrückt bin").

    Alberich, ich hab mich extra maskiert, damit ich mein Gesicht nicht ins Netz stellen muss, also jedenfalls nicht unverhüllt ;-) Außerdem bließ der Wind und es war grad schön und überhaupt ...

    Habt einen guten Rutsch
    und herzliche Grüße
    Nanika

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