Donnerstag, 19. Februar 2009

Kleine Ärgernisse / Little annoying things

Manchmal gibt es so Tage, da passieren ein paar blöde kleine Aufreger auf einmal. Nichts Weltbewegendes, aber so Zeug, was einem schlicht schlechte Laune macht.

So ein Tag war heute. Am Frühstückstisch stricke ich fröhlich an meinen neuesten Socken - einfache Fisch-Zauberball-Socken für eine Freundin (alles andere hat sich als Blödsinn erwiesen) - da machts knack, und eine Stricknadel gibts zweimal, dafür nur halb so groß. Das ist schon die zweite, die mir innerhalb fünf Wochen Gebrauch eines Knitpicks Harmony-Nadelspiels (ich kann nicht Symfonie schreiben, das ist so grottenfalsch, da ziehts mir die Fußnägel hoch) kaputt geht. Ich stricke nicht besonders fest, noch klemme ich die Nadeln irgendwie zwischen die Finger, das Ding ist heute früh einfach geplatzt.

Jetzt habe ich Ersatznadeln bestellt, allerdings bei einer anderen Händlerin als bei der, wo ich das erste Set gekauft hatte. Die Neue sagte mir, die Nadeln würden ersetzt, wenn sie kaputt gingen. Ich also die erste Händlerin angemailt und gefragt, ob Knitpicks da etwas vorgesehen hätte, wenn die Nadeln nach so kurzer Zeit kaputt gingen. Die Antwort lautete ungefähr, Knitpicks hätte ja schon eine Ersatznadel mitgeliefert und würde bei einem Materialfehler ersetzen. Aber nach meiner Schilderung seien die Nadeln im Gebrauch kaputt gegangen. Ah, ich Dummerchen wusste natürlich nicht, dass ich die Nadeln anschauen, aber nicht gebrauchen sollte, damit sie fein heile bleiben.

Heute mittag weitergestrickt, kurz vor der Spitze sehe ich bei dem Zauberball einen Knoten kommen. Find ich prinzipiell nicht sooo schlimm, kommt vor. Aber dieser Knoten dreht das Muster um und wechselt komplett die Farbe. Sieht geil aus und macht sich besonders gut bei dieser Art ombré-Garn, wenn nach gelb abrupt dunkelblau anfängt. Gottseidank habe ich zwei Bälle, da konnte ich ausgleichen, aber durch den Fehler reichen die blöden Dinger natürlich nirgendwohin und ich hab jetzt einen Haufen kleiner Restschnipsel, die rumliegen und Platz fressen.

Ehrlich, sowas kann mir den Feierabend versauen. Bei dem Zauberball kann ich noch an maschinelles Versagen glauben, aber bei der Knitpickserei mangelt es schon an grundlegender Kundenorientierung. Ich geh dann mal an Knitpicks schreiben, ich glaube, das will ich jetzt genau wissen.

Sometimes there are days, in which I seem to attract very funny things. Nothing life-changing, just bits and pieces that marr the mood.

Today is such a day. At breakfast I was knitting my latest socks - simple socks for a friend, the yarn doesn't allow a lot of pattern - I perceived a crack and one of the needles was suddenly two in half the size. And this is the second needle out of the newly purchased DPN set of Harmony Knitpicks (I simply can't write the new German name Symfonie, this is that damn wrong, it would tear up my toenails), which is broken within the first five weeks. I'm not a tight knitter nor do I grab the needles very firmly, the thing just tore apart somehow.

Well, now I ordered substitutes, at a different store from where I purchased the set. This lady told me, needles would be replaced by Knitpicks, if they broke. So I sent an email to the other shop and asked, whether Knitpicks had anything in store for cases like mine, where the needles broke that early after purchasing them. The answer was, that Knitpicks had foreseen that and provided every set with six needles. Besides they would replace needles if there were a material defect, but as I had written, mine had broken in use. Stupid me, of course I didn't know I should look at the things and not use them in order to keep them safe and sound.

This afternoon I went on knitting. Shortly before finishing I could watch a knot coming. This is normal, I usually don't mind. But this yarn changes colours smoothely (it's called ombré) and the knot changes the colour completely and turns the pattern around. Looks "great". Thank god I got two skeins so I was able to mend that. But by that mistake the yarn won't last nowhere and I have a lot of small and rather useless yarnpieces.

Honestly, things like those just spoil my sparetime. The trouble with the yarn is a mistake of a machine, but this thing with knitpicks shows that the lady lacks the knowledge of basic customer relation.

Well, I'm off writing an email to Knitpicks. I think, now I want to make sure.

Montag, 16. Februar 2009

Hörbücher / Audio Books

Ich liebe Bücher, ich habe immer mindestens eins neben dem Bett liegen, ein anderes in der Küche zum Frühstück und eins, das ich immer mal gerne einfach so in die Hand nehme. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen beim Stricken, neben dem Stricken und überhaupt ist es allerdings, Bücher zu hören. Ich liebe es einfach, vorgelesen zu bekommen. Das hat sowas Treusorgendes, ich sitze im Lieblingssessel mit den Füßen auf dem Lieblingsfüßesessel, stricke oder tue sonstwas und höre dabei Bücher.

Ganz oft habe ich die Bücher vorher schon gelesen, aber durch das Hören wird der Eindruck nochmals ganz anders. Während ich etwa rechte Schwierigkeiten hatte, die Annexe zum Herrn der Ringe zu lesen (das Abenteuer war schließlich ausgestanden, was sollte ich da noch weiterlesen), höre ich sie inzwischen ab und zu sehr gerne, weil sie der Geschichte Kontext und Tiefe geben.

Mein neuestes solches Abenteuer war "Careless in Red" (deutsch: Doch die Sünde ist scharlachrot), der neueste Krimi von Elisabeth George. Das habe ich eher zweifelnd gekauft, weil doch die Rezensionen mehr so durchwachsen waren und ich nach dem letzten echten Havers/Lynley-Krimi "Wo kein Zeuge ist" die anderen (in der deutschen Version) eher enttäuscht aus der Hand gelegt habe. Jetzt dachte, ich, versuche ich es einfach mal mit dem Original als Hörbuch.

Diesen Krimi habe ich mehr so an drei Abenden reingezogen. Das Buch hat Längen, keine Frage, es gibt auch einen Haufen Charaktere, wo ich gerne das Buch in der Hand gehabt hätte, um überhaupt zu sehen, wie sich die Namen schreiben. Gleichzeitig ist die Geschichte ziemlich gut: Ein junger Kletterer liegt abgestürzt dem auf seiner Genesung zum halben Penner verkommenen Wanderer Thomas Lynley im Weg. Er wird erst kurz verdächtigt, dann nimmt er - jetzt wieder rasiert und etwas weniger streng riechend - an der Ermittlung teil, zu der auch Barbara Havers eilt, die er angerufen hat.

George legt wieder einige Fäden aus, eine in sich zerrissene Familie des Toten, ein paar Vertraute von ihm, eine Frau mit obskurer Vergangenheit, ein äußerst religiöses Mädchen, eine Familientragödie in der Vergangenheit einer der Personen. Und sie bedient sich einer lokalen Ermittlerin, die selbst zwischen Trennung, pubertierendem Sohn und Ermittlung ein wenig zerrissen ist.

Liebe, Loyalität und Selbstschutz in all ihren zerstörenden und aufbauenden Faktoren sind das Thema des Ganzen. Und es hat nicht so viel mit Lynley selbst zu tun, der eher Beobachter als Akteur ist, der zunächst nicht wertet, sondern ermittelt, und dann irgendwie in einen (von der eigentlichen Ermittlung ziemlich unabhängigen) Strudel gerät, der ihm letztlich den Weg raus zeigt.

Ich finde im Gegensatz zu vielen Rezensionen den Weg von Lynley ziemlich stimmig, er ist lösgelöst von seinem Inneren, weiß noch nicht so genau, wo er sich verortet, wo es hingeht. Aber er geht weiter. Und er kann das tun mithilfe von Barbara Havers, die absolut unerschütterlich ist in ihrer Loyalität zu ihm, die einzig gesunde Loyalität, die aus dem Buch rausguckt.

Auch die Stimme passt zu dem Buch, der Sprecher, Charles Keating, ist nicht exaltiert oder übereifrig, er hat mir nochmals einen ganz anderen Zugang zu den Charakteren ermöglicht. Feine Sache, die. Obwohl ich jetzt schon weiß, wie das Ganze ausgehen wird, höre ich mir das garantiert nochmals an.

Gleichzeitig muss ich sagen, dass eigentlich nur Henning Mankell es wirklich versteht, die am Anfang geknüpften losen Fäden wieder aufzusammeln und zu verknoten. Das konnte George noch nie so recht, ihr gehen immer so zwei oder drei durch die Maschen.

I love books. I usually have at least one on the bed-side table, another in the kitchen for breakfast reading, one in my bag for reading in traffic-jam and one, which I just skip through every now and then. My favourite occupation while knitting or besides knitting is listening to Audio Books. I love being read to. It has something caring, sitting in my favourite armchair with my feet on my favourite feet-armchair and knitting or doing something else while listening to a book.

Quite often I read the (printed) book beforehand, but the impression changes quite remarkably through hearing. While I had for example difficulties to read the annexes of Lord of the Rings (the adventure was at an end, so what is the point to carry on reading?) I now quite like to listen to them, because they give context and depth to the story.

My latest adventure was "Careless in Red", the latest crime-story of Elisabeth George. I bought it quite reluctantly, because the reviews were not altogether overenthusiastic. And I had been very disappointed by the last two stories of George (in the German version). So I thought, why not try the original version as an audio book.

This book I heard within three evenings (11 hours altogether). It has its drawbacks, no question, there are also a lot of figures, where I would have loved to have the book in order to at least see how they are spelled. Still the story is quite good: A young rock climber lies crashed in the way of Thomas Lynley, who mutated on his way of recovering to a rather scraggy wanderer. First being a suspect he - after washing and shaving and smelling much better - takes part in the investigation. He also calls Barbara Havers and she hastens to his side.

George again gives quite a lot of loose threads, the rather disrupted family of the dead boy, some confidants of him, a woman with obscure past, a very religious girl, a family tragedy in the past of one person. George makes use of a local investigator, which is torn between separating her husband, a son in the midst of puberty and the investigation.

Love, loyalty and self-protection in all their destructive and constructive factors are the main topic of it all. And it has not so much to do with Lynley himself, who is rather spectator than actor; he doesn't judge at first, but merely finds facts and eventually gets into a struggle, which has nothing to do with the investigation itself, but shows him the way out of his pain.

Unlike other recensions I think the development of Lynley is quite logic, he is detached from his inside, doesn't know, where he belongs and where he's going. But he goes on somehow. And he does this with the help of Barbara Havers, who is absolutely imperturbably loyal to him, the only healthy loyalty shown in the book.

The voice also fits very well, the performer, Charles Keating, doesn't act too eccentric or overarduous. He gave me the chance to look at the charakters quite differently to what I usually would have done. Although I know the end now I will listen to this book again, that's for sure.

The only critisizing point I have to mention, is that only Henning Mankell really understands to tie all the loose ends from the beginning towards the end. George has never really been able to do that, she always looses one or two in the course of the story.

Sonntag, 15. Februar 2009

Kunterbunt ins Wochenende / Colourful for Weekend

Und wieder gibt es etwas Fertiges zu vermelden: die kunterbunten Socken in Jaywalker. Ich hätte sie auch "Farbe frisst Muster" nennen können ... Die Besonderheiten: für das Muster hätte sich eine Streifenfärbung besser geeignet. Ferse ist eine normale Käppchenferse, die durch das Jaywalker-Muster an der Fersenwand besonders gut sitzt. Die Spitze ist eine rechts-links-Spitze, die ich mal wo im Internet gefunden habe (Mist, ich sollte mir echt merken, wo ich solche Hinweise finde).

Das sind Socken Nr. 3 dieses Jahr, vom vierten Paar gibts den ersten schon. Das sind die Fair-Isles aus Zauberball Frische Fische. Ich hoffe, ich denke dran, die zu fotografieren. Wobei ich nach Wiegen des ersten festgestellt habe, dass ich mit diesem Muster zwei Paar aus den zwei Zauberbällen rauskriege, auch wenn ich die Farbe ausgleichen muss.

And again something finished: The colourful socks in Jaywalker pattern. I could also have christened them "colour eats pattern" ... The specialities: for this pattern a striping yarn would have been much better. Heel is the usual heel, which fits especially well due to the Jaywalker pattern on the heelflap. The toe has a right-left finishing I found somewhere in the internet (I really should start remembering, where I find hints like this).

This is pair N° 3 this year, from the fourth I've got the first. Those are the fair-isles with the magic ball called "fresh fish". I hope I remember taking a picture before presenting them to my friend. Anyway, I should get a second pair out of the 200g of yarn I got, even though I'll have to skip a few meters due to the colour sequence.

Kunterbunt ins Wochenende
Entwurf: Jaywalker, Rechts-Links-Spitze mit einer Änderung von mir
Material: 76g Sockengarn 6-fädig (?) (ausgelegt für Nadelstärke 3-4)
Nadelstärke 3
Bauzeit: 6 Stunden

Ich hasse Aufziehen! / I hate Ribbing

Im Moment ist es zwar noch richtig kalt, aber ich weiß, das hält nicht mehr so lange an, bis ich den Inishmore fertig habe. Deshalb habe ich heute die Sweet Jacket wieder rausgezogen und weitergestrickt. Ich stricke ein Modell aus einer Sabrina für große Größen, die ich mal wegen dieser Jacke gekauft hatte. Die Anleitung ist, sagen wir mal äußerst wohlwollend, mittelgut, da sind einige Unklarheiten, vor allem im Häkelteil. Das Prinzip der Jacke ist so, dass ein knapp 48cm hoher Teil gestrickt wird und unten gibts dann eine Häkelbordüre. Dass die beim Ärmel deutlich kürzer ist als beim Rumpf, sieht man am Schnitt und auf dem Foto, in der Anleitung steht nichts davon. Jedenfalls will ich am Körper den Strickteil ungefähr 4cm länger, weil der Häkelteil doch sehr löchrig ist. Da finde ich 52cm Länge für den Strickteil besser.

Heute abend wollte ich eben noch kurz das Rückenteil fertigmachen, an dem ich heute den ganzen Tag mehr oder weniger rumgenadelt habe. Ich war aus Frühstücken mit zwei Freunden und hab da den Teil vor den Ärmeln gemacht und noch im Café gemessen und die erforderliche Rumpfhöhe gehabt. Dachte ich. Daheim hab ich dann fröhlich die Armkugel gestrickt. Unterwegs habe ich gemerkt, dass ich mich im Café um genau 3cm vermessen und das Teil doch zu kurz gestrickt hatte. Fand ich nicht allzu schlimm, ich dachte, da mache ich den dichten Teil der Häkelbordüre einfach einen Mustersatz höher und hab die fehlenden cm wieder drin. Original zwei Reihen vor der Halsabnahme habe ich dann festgestellt, dass ich bei der Armkugel die erste Abnahme von 5cm schlicht überlesen hatte und das Ganze jetzt 10 Maschen zu breit ist.

Als wäre die Entdeckung einer zweigeteilten Dussligkeit meinerseits nicht ausreichend, gibts die Jacke in einem wunderschönen unverzwirnten Garn aus Babymerino mit Seide, das sich wunderbar stricken lässt, wunderbar aussieht und mich für die 25cm Aufziehen grade eineinhalb Stunden gekostet hat, damit der Faden nicht reißt oder irgendwelche komischen Würste entstehen. Wäre die Jacke nicht so schön und das Garn so nicht mehr erhältlich, ich hätte das Teil am liebsten in eine Ecke geschmissen. So habe ich brav und meditativ nicht zitierfähige Wörter murmelnd das Teil aufgezogen und wieder auf die Nadel gefädelt. Hab ich schon erwähnt, dass mein nächstes Projekt ein glatt rechter Pulli meiner üblichen Machart wird?

At the moment it's still really cold here, but I know it won't last until I'll have finished Inishmore. Therefore I postponed this and picked up Sweet Jacket again. I'm knitting a model from a German big-size knitting magazine, which I bought a few years ago because of this pattern. The instruction is, very humbly spoken, just about so-so. There are some vaguenesses in there, especially in the crochet part. In principle the jacket is about 48cm high knitted and at the bottom of the knitting there is a crochet bordure. This is according to the measurements and the foto supposed to be 6cm shorter on the sleeves, but this is not mentioned in the instruction. Anyway, I would like to have the knitted part about 4cm longer at the body, because the crochet part is very lacy and so I think this is better for me.

Tonight I just wanted to finish the back, which I had been working on more or less all day. I was out having breakfast with two friends and I knitted it there up to the armeholes. I took the measure in the Café and I had the necessary height. I thought so anyway. At home I knitted the armhole-shape, after some time I realized, that I had measured wrongly, the back below the arms was 3cm too short. I thought, well, I'm going to enlarge the not so lacy part of the crochet bordure a bit and all is okay. Two rows before shaping the neck I realized I had overread the first five stitches decrease at the armholes and the whole thing was 10 stitches too wide.

As if this two-fold dimwittedness of mine was not enough, the jacket will be of a wonderful untwisted baby-merino-silk yarn. It is wonderful to knit, looks and feels wonderful, and took me almost 90 minutes for the ribbing of 25cm in order to prevent the yarn from ripping or turning into strange wormlets. Honestly, were the jacket not so pretty and the yarn not so unavailable any more, I would have loved to throw this damn thing into the bin and start all over again. Given that I ribbed well-behavedly meditatively muttering non-quotable words. Did I mention my next project will be a jumper in stockinette of my usual making?

Donnerstag, 12. Februar 2009

Socken als Kühlmittel? / Socks as a Refrigerant?

Nachdem ich dieser Tage ersticke in Arbeit, habe ich rausgefunden, dass ich schön meine Ruhe und meine Betriebstemperatur auf Normalmaß kriege, wenn ich Socken stricke - eine neue Erfahrung.

Jetzt habe ich grade das dritte Sockenpaar in Arbeit (bzw. Socke 2 steht unmittelbar vor Fertigstellung) und beginne das vierte Sockenpaar. Das wird etwas Besonderes, weil Geschenk. Inspiriert von dieser Idee von Jinx, den Zauberball Frische Fische mit schwarzem Garn zu kombinieren, probiere ich jetzt mal, wie das Ganze mit einem Fair-Isle-Muster aussieht. Ich hatte ja schon den ersten Teil gemacht, sah wunderschön aus, passte aber nicht über den Spann, weil Fair-Isle halt nicht ganz so nachgibt wie normales Gestrick. Jetzt wirds ein paar Maschen weiter, so dass es zwar über den Spann geht, aber trotzdem nicht schlabbert. Nach nächtlichen Formulier- und Formatieraktionen ist sowas Spannendes genau das Richtige, um zu vergessen, dass es noch etwas anderes gibt als Stricken ;-)

Drowning in work I recently found out, that I regain my balance and get my operating temperature to standard level knitting socks. This is a new experience.

I'm just finishing the third pair of socks within three weeks (sock N° 2 will be finished tonight, I hope) and start thinking on the fourth. This will be special as it is a gift. Inspired by this idea of Jinx to match the rainbow-coloured "Zauberball Frische Fische" with black yarn, I will have a go on combing this idea with Fair-Isle knitting. I had started already. It looked gorgeous but it wouldn't fit over the in-step. Fair-Isle after all is not that stretchy as usual knitting is. So I'm taking a few stitches more, hoping it will fit and to be too loose now. After having formulated and formatted texts all night last night something this interesting is absolutely the right thing to forget that there is anything else in the world besides knitting ;-)

Dienstag, 10. Februar 2009

Die verstrickte Dienstagsfrage 7/2009

Das Wollschaf fragt:

Welche Muster kommen nach deinem Geschmack für Herrensocken in Frage? Darf es da auch mal ein Lochmuster sein?

Ähm, ich bin ja nun schon fast 47 Jahre alt und habe in dieser Frage einen eher konservativen Geschmack. Daher lautet meine Antwort: alles außer Löcher. Gansey-Muster, Zöpfe, einfache re-li-Muster, alles kein Thema. Aber Löcher? Niemals!

Ich hab noch ein altes Paar Socken von meinem Großvater (Jahrgang 1891 - Opa, nicht die Socken). Die haben ein einfaches zwei rechts, zwei links Muster und das stricke ich für Herrensocken am liebsten. Oder eins links, eins rechts, 2 Perlmuster, eins rechts, eins links oder so, was ein bissel musteriger ist. Auch das passt gut und kam auch bislang gut an. Zuviel Gebimsel und Gemustere brauchts da nicht, solange das Garn schön mustert oder schön klar einfarbig ist. Ich täte auch keinem Mann Socken aus Zauberball Frische Fische oder Fuchsien stricken, es sei denn, er bäte explizit drum. Und das habe ich noch nie erlebt.

Sonntag, 8. Februar 2009

Neue Werke / New Things

Ein paar Kleinigkeiten kann ich zeigen, genauer gesprochen zwei Paar Socken. Ich mag sie gerne, sind sind blau, wie es sich gehört (meine Garderobe ist fast nur blau) und ich finde sie wunderschön.

Gleichzeitig würde ich wieder ein paar Sachen anders machen: Bei der oberen - selbstausgedachten - finde ich es schade, dass das Muster sich nicht am Fuß fortsetzen lässt, weil es sich dreht. Allerdings hab ichs mit dem Perlmuster am Spickel etwas übertrieben, weil ja die Ferse mit wechselweise abgehobenen Maschen auch ein bisschen mustert.

Bei dem bestrickenden Mustermix finde ich das Muster schön, aber auch aufwändig. Gleichzeitig ist die Bumerangferse so, dass sie doch ein paar Löcher zeigt, obwohl ich sehr fest stricke. Im Muster am Bein habe ich eine Änderung gemacht, da war ein Lochmuster vorgesehen, das habe ich durch vier Perlmustermaschen ersetzt, weil ich Löcher nicht mag.

Today I can show some few finished things, precisely two pairs of socks. I like them, they are blue, as they should (my wardrobe is almost exclusively blue) and I think they are beautiful.

Still I would next time change a few things: With the upper - self-invented - ones I regret very much that I couldn't go on with the pattern on the top of the foot, since it's twisting. And I overdid it slightly doing the gusset in moss stitch, since the back of the heel with alternately slipped stitches also gives a pattern.

The socks "Bestrickender Mustermix" out of a German book on socks throughout the world I like the pattern despite being quite elaborate. I did the heel for the first time in the described way and in my version it caused some tiny holes, although I'm knitting quite tightly. I changed the pattern at the cuff, since there were some lace elements which I changed to four moss stitches, because I don't like holes in my socks.

Daten:
Selbstausgedacht
Entwurf: Nanikas Werkstatt (Muster von Ravelry und alles mögliche ausprobiert)
Material: 68g Schoppel Admiral ombé (75% Schurwolle, 25% Polyamid)
Nadelstärke 2,25
Bauzeit: 1 Woche (weil ich zweimal "Farbe frisst Muster" ribbeln musste)

Bestrickender Mustermix
Entwurf: Stephanie von der Linden in "Socken aus aller Welt" mit einer Änderung von mir
Material: 71g Regia Silk (55% Schurwolle, 25% Polyamid, 20% Seide)
Nadelstärke 2,5
Bauzeit: 8 Stunden

Sonntag, 1. Februar 2009

Glaubwürdigkeit / Credibility

Manchmal frage ich mich, was sich die Menschen bei dem denken, was sie so tun. Ich bin eigentlich nicht sonderlich pingelig, wenn es um die Einhaltung von Vereinbarungen geht (außer bei Verabredungen, da hasse ich jede Minute, die ich dumm in der Gegend herumstehe, weil mein Gegenüber denkt, Uhrzeiten sind Näherungswerte). Normalerweise lässt sich mit mir immer "nachverhandeln", wenn etwas so nicht geschehen kann, wie man es zugesagt hat. Sowas kann passieren, finde ich.

Aber wenn jemand sich zu etwas verpflichtet hat, es nicht tut und dann platt gesprochen toter Mann spielt, um nicht der Erklärungsnot nachkommen zu müssen, verfällt schnell jegliches Verständnis. Ich meine, es kostet doch echt nicht viel Kraft, "tut mir leid" oder so etwas zu sagen. Und nichtmal das muss sein, es reicht die Erklärung, warum etwas nicht geklappt hat. Wieso ist das so schwer? Der Berg an Erklärungsnot, der damit aufgehäuft wird, steigt nur an. Und statt etwas zu tun, ihn abzutragen, häuft man einfach immer noch mehr auf. Ich finde ja, das ist ein dummes Verhalten, weils so unnötig ist. Und gleichzeitig weiß ich natürlich, dass ich genau solche Berge auch schon abgetragen habe und dass es verdammt schwer ist, dazu den ersten Schritt zu tun.

Diesmal hab ich allerdings den Gipfel einer solchen Entwicklung erlebt: Leistung nicht erbracht, sich ewig weder auf Telefonate noch auf Mails oder irgendwas anderes gemeldet und dann eine Weihnachtskarte geschickt, in der mir ein schönes Leben und gute Gesundheit gewünscht wurde. Ehrlich, ich habe davor gesessen und die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe erstmal gelacht, weil es so absurd war. Mal sehen, was als nächstes folgt. Eine Verabredung zum abendlichen Bier, eine Einladung zur Geburtstagsfeier, anderer solcher Mist? Nun, ich glaube, ich werde so'ne Einladung einfach annehmen, um dann zu schauen, was aus der fremden Person geworden ist, die ich mal gekannt habe.

Sometimes I ask myself what people are thinking with what they are doing. Usually I'm not very pernickety, if people can't stand by what they promised (with the exception of dates or appointments; there I hate every minute hanging around stupidly waiting, because my counterpart considers time an approximate value). Usually I'm fine with bargaining again, if something didn't work out as promised. Those things happen.

But if somebody promises to do something, doesn't do it and is now vanishing into thin air in order not to have to explain, what happens, I immediately stop accepting anything. Saying sorry doesn't really require that much strength. And this is not even neccessary after all, an explanation, why things went wrong, will be perfectly fine. Why is that so hard? The pile of unexplained issues increases more and more, that's all that happens. And instead of decreasing it, one just piles up even more. I consider this a really stupid and unneccessary attitude, to be honest. And of course I know at the same time that I also had times, where I had to get rid of piles like that. And that it is damn hard to do the first step to achieve this.

Anyway, this time I face a peak of such a development: Services not done, the person hasn't answered phone calls or e-mails for half a year. And then I received a Christmas Card whishing me without further ado a beautiful life and wonderful health. Honestly, I didn't know what hit me. At first I laughed because this was so absurd. Let's see what comes next. An appointment for a beer, an invitation to a Birthday Party, other such rubbish? Well, I think I'll accept the invitation just to have a look at this stranger, whom I knew once.